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Das Felsische Hausbuch Teil 9
erstellt von Henrich Fels (1607 bis 1671)


Randbemerkung
   
30. Blat
 

Vincens Fels
Hernach volget die generation und Leben
Meines UhrEhny Vincentz Felßen
Welcher Auch Aus dem
Augstall kommen

 
   

Anno 1533 hat er sich verehelichet mit Elßbeth Schmidhuserin von Hassenruty auß einem Dorf so nächst bey Sulgen im Turgaw ligt, sein Hochzeit hat er gehalten auf Zinstag vor St. Thomas Tag in gemeldtem Jahr und haben bey einander durch den Sägen Gottes gezeuget wie in beyligendem Stambaum zu sehen wie volgt.

 
   
1.

Barbara, gebohren auf St Bartelemey Tag A 1534 nachmitag zwischen 10 und 11 Uhr 1536, am Freytag vor der Herren Fastnach vormittag zwischen 10 und 11 Uhren hat sie Gott der Allmächtig auß disem elenden Jamerthall wieder abgefordert, er verleihe ihro ein froliche Auferstehung,

2. Barbara, Gebohren 1536 , auf Sontag vor St. Jacobs Tag Im Skorpion. Die ward verehelichet A 1556 mit Lenhardt Olion, Antony Olions Sohn von Costanz und zeugten mit einander wie volget, von seiner Nahrung sihe a.F.
 
   
31. Blat.  
   
 
1. Andreas, Starb in Ungaren
2. Lenhart, Starb in Spanien.
3. Antony, nam Hs. Morellen Tochter und Starb A 1626 in Zimblicher Armuth (siehe Blatt 38)
4. Margret, nam den Jacob Kegel von Vilingen.
5. Barbara. Nam den Stefan hafner von Ulm, Starb A 1607.
 

Mehr hat sie noch 2 Töchteren und einen Sohn, so ledig gestorben, deren Namen ich nit weiß.

3.

Peter, Ihr erster Sohn war gebohren A 1537 auf St Niclausen Tag morgen in der Sibenden Stunde im Wassermann, dieser war mein GroßVater, sein Läben  und generation wehre alhero zu lang zu beschreiben, deßwegen es  hierin am 35. Blat besonders verzeichnet. A 1604 dy 17 Apprill, morgens  zwischen 2 und 3 uhren hat Gott der Allmächtige disen meinen GroßVater  Seel. aus disem Jamerthall zu seiner Göttlichen Gnade berufen seines Alters 66 Jahr 16 Wochen 4 Tag, der verleihe ihme an Jenem Großen Tag ein  frohliche Auferstehung und uns seiner Zeit ein Selig Ende durch unsern Herren Jesum Christum, Amen.

   
32. Blat.  
   
4.

Elßbeth. Ihre drite Tochter Gebahr sie auf Zinstag vor Machaely A 1539, Vormitag umb 2 uhren im Zeichen der JungFrauwen. Anno 1558 ward sie verehelichet gen Bern dem Jacob Rychen und Zeuget einen Sohn und eine Tochter, deren namen mir nit bekannt, der Sohn starb in der Kindheit.
A 1566 23 Augst Strb sie vor den Kindern.
A 1566 Ady 7 septembre Starb ihr Mann Jacob Richen.
A 1576 Ady 22 Augst ward ihr hinderlaßne Tochter genant Catrina verehelichet mit Jeronymus Wilding, und Starb sie Hernach den 12 Merz 1577 ohne Leibserben und der Wilding St: ady 22. Au 1577 und hat diese mein GroßVater samt seinen Schwöstern geerbet.

5. Vincentz, Ihren Andern Sohn, ist gebohren 1541 Montag vor St. Johann Baptista vormitag zwischen 10 und 11 Uhren.
Anno 1548 dy 21 septembre auf St Vincenzen Abend hat Ihne der Allmächtige wider Zu sich genomen, der verleihe Ihme eine froliche Auferstehung.
Anno 1542 hat Gott der Allmächtige Meine UhrEhnin (= Urgroßmutter) Elßbeth Shmidthuserin zu seinen Gottlichen Gnaden geforderet, ligt zu

Elsbeth
Schmidthuserin
stirbt s

   
33. Blat.  
   
Costanz begraben, auf dem GottsAcker neben dem Seelhaus, Gott verleihe ihr eine froliche Auferstehung.
Anno 1555 hat mein UhrEhny Vincenz Felß ein Testament gemacht, welches bey des verstorbenen GroßVaters Seel. Sachen liegt.
Anno 1563 am Freytag vor der Alten Fastnacht umb 10 Uhr vormitag hat Gott der Allmächtig meinen Uhr Ehny Vincenz Felßen Zu seinen Göttlichen Gnaden berufen, der ist Zu Costanz Zu St. Joß neben dem Seelhauß begraben
Gott verleihe Ihme eine Froliche Auferstehung. In Selbigem Gotts Acker zu St. Joß in einem Eck auf der linken Seyte, wann man von dem Rindermarkt herab kombt auf Will, ist ein Epitaphium, wo unser Freundschaft begraben ist, aufgericht.

Vincenz
Felßen
Testament

Vincenz
Felß
stirbt.

   
Belangend sonst gesagtes meines Uhr Ehny wesen, solle selbiger Ein Starcker Vierschröter mann gewesen sein, und sich In zweyen Feursbrünsten Zu zu Costanz gar manlich gehalten haben, wie auch in Ihrem Leydigen Sturm 1548 von den Spaniern beschechen, da ist er auch vor der Stadt zu Petershusen (heute Stadtteil von Konstanz auf der rechten Rheinseite) beschloßen (eingeschlossen, abgeschnitten) worden, aber mit Sonderbahrem glück über den Rhein Zum Schoten (= Schottentor auf der linken Rheinseite) komen:  
   
34. Blat.  
   
dann als eltiche Bürger Zu Petershusen in ein Schif gesprungen und sich wider In die Statt salvieren wollen, da ist er zu spät komen, da das Schif schon von Land ware, da her er mit seinem Spieß in das Schif gestochen mit solcher Stärke, daß er also an dem Spieß hangend über Rhein komen, sobald er wieder in der Statt ware, ist er dem Rheintor (= Haupttor der Stadt an der Rheinbrücke) zu geolfen, hat den Feind helfen von der Ringmauer hinweg zutreiben. Es sollen auch etliche Bürger aus Forcht deß geschüzes sich hinder dem Stegenbogen aufgehalten haben, denen er zugesprochen, sie sollen sich herfür machen, und dem Feind under Augen ziehen, und hat sie herfürgetrieben. Damalen ist er auf der Rheinbrücke von einem Trom (das Ihm auf den Kopf gefallen) verletzt worden, davon er nachwerts Kindlich worden.  
   
A 1557 Hat er von Kayser Ferdinando, Damahlen Römischer König EinenwappenBrief auß gebracht, wie wir selbiges noch heut zutag Füehren und ist der wappen rief bey meinen Sachen zu finden namlich ds Original.

Felßischer
Wappenbrief