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Das Felsische Hausbuch Teil 6
erstellt von Henrich Fels (1607 bis 1671)


Randbemerkung
16. Blat. Auf Gott sez ich all mein Vertrauen.
randbemerkung
   
Volget die generation Hans Felßen, des Ersten Michel Felßen Achter Sohn, der ist gebohren A 1539, verehelichet sich mit Antony Eseroths Tochter Christina und St: er A 1585, St. sie Anno 1611, wie Hierinnen am Blat Zusehen. Zeugten 7 Kinder wie volget.  
   
1) Antony: Gebohren A 1541, verehelichet sich mit Sabina Kirich Zu Lindauw, alda er Burger ward. Starb 1602, Sein Leben sehe Zu end dieser generation.
2) Lucas, Gebohren 1542, St. In der Jugendt.
3) Catarina Gebohren A 1543, verehelichet sich mit Conradt Kurty in Lindauw.
4) Maria, Gebohren a 1545, hat sich Zu Ravenspurg mit Sebastian Mangold verehelichet.
5) Anna, Gebohren a ... (1546 oder 1565), verehelichet sich erstlich mit Hans Jacob Morell, Hernach mit Christof Labhart.
6)

100

Magdalena, Gebohren a 1575 verehelichet sich mit Wilhelm Pitol zu Straßburg, der St. 1614 und St. sie Im Jenner 1630, hat Zwey Kinder hinderlassen als
Friedrich, der St: ledigen Standes 1634 und
Barbara, welche sich ady 14 Aout verehelichet mit Geörg Huober von Schafhausen, von deme hat sie eine Tochter gezeuget, er der Huber aber, hat nach dem Falliment (= Konkurs) der Peyer und Huber (mit denen er auch Interessiert gewesen) mit seiner Frauwe aus Kleinmütigkeit nit mehr wollen Haußhalten, sonder ist halb von der vernuft komen, hat sich von Straßburg (da er mit Seiner Frauwe noch woll Zu läben gehabt hete) nach Schafhausen gezogen und daselbst in den Spital aufgenomen worden.
   
 
18 Blat
7)
100
Euphrosyna, des Hans Felßen letzste Tochter ist gebohren A .......... verehelichet sich A 1606 mit dem Reuslin von Stugart.

Vorgemelter Hans Felß, obiger 7 Kinder Vater ist A. 1585 in der Thur bei Pfin ertruncken, deme Gott ein froliche auferstehung verleihen wolle, und St. sein frauw, die Osenrotin A 1611 Zu Ravenspurg, hat vorstehende 2 Sohne hinderlassen, und hat Antöny des Vaters Handel Zu sich gezogen, dann ihm der Vater ein Zimblich Gut hinderlassen. Es hat aber sich der Antony seines Vaters Handlung nit genüegt, sonder ist davon gestanden, hat sich in seinem Stand überhebt und größer wollen sein dann seine Frome Alt vorderen und hat sich mit dem Herzog In Saphoy (= Savoyen) in ein Salzhandel eingelassen, dieweill er aber ds vermögen nit gehabt, hat er Gelt aufnemen müssen, und ist Zuletzt In solche Schuldenlast gerathen, ds er fallieren (= Konkurs anmelden) müssen, und hat vill ehrliche Leut betrogen und umb ds ihrige gebracht, In sonderheit seine nechste verwandte, ist hernach in die Ungerische Krieg gezogen, und sol Zu Wien in dem Spitall in großer Armuth gestorben sein.

 
   
18. Blat. Soli Deo gloria
 
   
Dieses war also ein Straf über disen Antony Felßen, weil er guter Freunden Rath nit hat wollen Folgen und sich in seinem Standt überhebt, da er doch, wann er bey seiner lieben Vorfahren Handlung gebliben wehre, sein Leben in gute Tage und Zimblichen Reichtumb neben einem guten gewißen hate können zubringen.

Solches hat mein lieber Vater Selig also zu einem gedachtnuß seiner Nachkomen verschriben.